Ein modernes Handy besitzt heute
so viele Fähigkeiten, dass wir sie in der Regel gar nicht mehr alle beherrschen
können:
Und das alles bei
Miniabmessungen!
Fern - „Sprechen“
Die Menschen versuchten, ihre
Informationen mit Licht und Ton, aber auch über Wasserleitungen und später
mithilfe des elektrischen Stromes von einem Ort zum anderen zu leiten.
In übersichtlichem Gelände
wurden zum Beispiel Signale mit Rauchzeichen, Spiegeln oder leuchtenden Fackeln
weitergeleitet. Rauchzeichen, wie die Indianer sie benutzt haben sollen,
haben sich auch bei uns bis heute erhalten: Man denke nur an die Rauchzeichen
bei den Papstwahlen.
Zu Zeiten Napoleons erfand man
den Zeigertelegrafen, mit dem über viele Kilometer hinweg durch die
Stellung von beweglichen „Armen“ auf den Telegrafenhäusern Nachrichten
übermittelt werden konnten ähnlich wie dies heute noch bei den Bahnensignalen
geschieht.
Diese Art
der Übermittlungen funktionierte auch nur bei guter Sicht.
Bei Nebel
und Regen oder in unebenem Gelände setzte man eher auf die Übertragung von Tönen
und Trommelsignalen, ähnlich wie es heute noch in der Schifffahrt bei Nebel und
schlechtem Wetter üblich ist.
Texte versenden
Menschen und Tiere wurden seit
Jahrtausenden als „Postboten“ eingesetzt. So gab es Langstreckenläufer (z.B.
„Marathon“), Reiter oder Tiere wie Brieftauben schon seit 5000 Jahren als
Nachrichtenübermittler.
Der Legende nach soll Nathan
Rothschild mit der Brieftauben-Nachricht von der Niederlage Napoleons bei
Waterloo durch Spekulation an der Börse seinen Grundstock für sein gewaltiges
Vermögen gelegt haben.
Besonders die Brieftauben haben
sich bis in die heutige Zeit bei der Informations-übertragung bewährt.
Durchschnittsgeschwindigkeiten von mehr als 60 km pro Stunde über Entfernungen
bis zu 1000 km und mehr waren durchaus möglich. So verbreitete Reuter z.B.
Börsennachrichten zwischen Brüssel und Aachen bis 1851 mit Brieftauben.
In der Schweiz wie auch in
Belgien wurden sie bis 1997 vom Militär genutzt. Durch Zucht und Training
wurde ihr angeborenes Verhalten, immer wieder in ihr „Zuhause“ zurückkehren zu
wollen, weiter verbessert.
Bei den Wettflügen
der „Rennpferde des kleinen Mannes“ wurden mit besonderen Uhren die
Ankunftszeiten der Tauben durch Einlegen des „Briefes“ (gestempelter
Gummiring) mit
Hülse festgehalten.
Für die Schnellsten gab es je nach Einsatz z.T. hohe Preise!
Morseschreiber
Als die Elektrizität
entdeckt war, lag es nahe, sie für die Übermittlung von Signalen zu benutzen.
Man konnte Spannungen herstellen (Voltaelement, -säule für hohe Spannungen) und
sie nachweisen (z.B. mit Froschschenkeln). Später benutzte man zum Erkennen der
Nachricht die Eigenschaften des elektrischen Stromes, magnetische Kräfte oder
Licht zu erzeugen. Es dauerte nicht lange, bis der Morsetelegraf erfunden war.
Punkte und Striche auf Papierstreifen
Das Übersetzen von Punkt und
Strich war eine vom Menschen zu leistende Aufgabe. Auch wenn Morse ein
intelligentes Morse-Alphabet erfunden hatte, war dies eine langwierige Arbeit.
Die häufig wiederkehrenden
Vokale wie a, e, i, o, u geben uns keine große Information und
wurden auch deshalb durch eine
kurze Zeichenfolge wiedergegeben.
Ihr geringer Informationsgehalt wird deutlich, wenn man
einmal iee mit
dtr vergleicht. Beim ersten wird man
kaum vermuten, dass sich mein Vorname (Dieter)
dahinter verbergen könnte. Wenn also ein Vokal durch einen Übertragungsfehler
ausfällt, bleibt ein Großteil der Information noch erhalten.
Morsetabelle:
Schreiben und Drucken
Zunächst aber waren die
Erfindung des Buchdrucks und später dann der Schreibmaschine nötig, um einen Text
einfach zu Papier zu bringen. Das direkte Erkennen des mit elektrischem Strom
versendeten Textes wurde erst durch die Erfindung des Fernschreibers möglich.
Druckplatten
aus der Druckerei
Schlüter-Bad Essen-früher Wittlager Kreisblatt
(etwa 1970)
Fernschreiber
Hier konnte man über eine
Schreibmaschinentastatur die Buchstaben eingeben, in einen digitalen Code (z.B.
mit entsprechend gelochten Karten) umgewandelt und als elektrische Signale
über die Telefonleitung auf das Empfangsgerät senden, wo sie wieder in einen
lesbaren Text umgewandelt wurde.
Ein Beispiel für einen
Fernschreibcode: (CCITT-2-Code)
Es ist ein 5-bit –Code (z.B.
10101 [= Y, siehe unten ] ), so dass es nur 2*2*2*2*2=25 =32
unterschiedliche Möglichkeiten gab. Um auch Zahlen und Sonderzeichen zu
übermitteln, gab es ein besonderes Zeichen, das zwischen diesen Sonderzeichen
und dem Alphabet umschaltete.
Übertragen wurden meist 50 bit/s,
das heißt hier 50 Baud.
Stenografie
(Kurzschrift)
So schnell zu schreiben wie
andere sprachen, das war erforderlich, wenn man in einem kaufmännischen Beruf,
in der Verwaltung oder bei den Banken Erfolg haben wollte. So gehörte das
Erlernen der Kurzschrift wie auch das „Blindschreiben“ auf der Schreibmaschine
bis zum Ende des letzten Jahrtausends zum Unterrichtsangebot der Realschulen.
Telefon
Einfacher war es, das
gesprochene Wort mithilfe des elektrischen Stromes wieder in Sprache umzusetzen.
Wenn auch wahrscheinlich der Zufall bei der Erfindung des Telefons mitgespielt
hat, so verlief die Entwicklung doch ziemlich schnell und geradlinig. Die
Erkenntnis, dass durch die Schwingungen der Luft „Wackelkontakte“ zwischen zwei
sich berührenden Körpern (z. B. Graphitkugeln) besser oder schlechter leiteten,
ermöglichte den Bau eines (Kohle-) Mikrofons. Und die Tatsache, dass ein sich
ändernder Strom in einem Elektromagneten eine dünne Eisenplatte mehr oder
weniger stark anzieht und dabei zum Schwingen bringt, machte den Bau eines
Kopfhörer möglich. Beide zusammen bildeten bis vor wenigen Jahrzehnten das
Wesentliche des Telefons.
Zum Wählen des Gesprächpartners benutzte man Steckkontakte
(d.h. das „Fräulein vom Amt“). Erst ab 1908 wurde es möglich, seine Verbindung
mit einer Drehscheibe, später mit Drucktasten oder neuerdings auch über
Tonfolgen direkt zu wählen.
Musik aufnehmen, speichern und abspielen
Wenn es vermutlich auch noch
keine Hitparaden gab, so waren doch auch früher die Leute daran interessiert,
die neueste Musik zu hören und sich an ihr zu erfreuen. Natürlich wurde in der
damaligen Zeit noch viel selber musiziert, man wollte aber auch Musik von
anderen Künstlern zuhause hören können.
So sind um 1840 mechanische
Musikinstrumente erfunden worden, mit denen "Schallplatten " gehört werden
konnte. Diese Geräte wurden Symphonion oder Polyphon genannt. Eine gelochte
Schallplatte wurde durch ein Federwerk angetrieben. Die Haken unter den Löchern
brachten dann die Stimmengabeln eines „Kammes“ in Schwingungen, so dass die
Musik hörbar wurde.
Zum Teil wurden die
Stimmengabeln auch durch Walzen, auf denen sich die kleinen Drahtstifte
befanden, in Schwingungen versetzt. Diese Spieluhren haben sich bis in die
heutige Zeit gehalten.
Bei den vier Musikstücken fährt
die Walze jeweils um 0,4 mm nach rechts und springt nach dem vierten Stück
wieder ganz nach links!
Phonographen
Durch Edisons Erfindung, Sprache
und Musik mit einer feinen Nadel in eine sich drehende Wachswalze einzugraben,
wurde es möglich, Sprache oder Musik relativ einfach aufzunehmen und von der
Walze wieder abspielen zu können.
Natürlich konnte man diese
Geräte auch in Büros als Diktiergeräte benutzen, obwohl das Löschen durch
Glättung der Wachswalzen nicht so ganz einfach war.
Die Wachswalzen wurden bald
durch festere Walzen ersetzt, so dass sich ihre Lebensdauer erheblich
vergrößerte. Mit der Erfindung des Phonographen, wie man dieses Walzenspielgerät
nannte, wurde die Wiedergabe von Musik in jedem Haushalt möglich. Es gab Walzen,
die 2 Minuten Musik lieferten und später Walzen für 4 Minuten. Da die Rille in
der Walze den Tonkopf nicht lange führen konnte, wurde dieser durch eine Spindel
(Gewinde) voran gezogen.
Plattenspieler
Es dauerte nicht lange, und die
Walzen wurden durch Platten ersetzt, wie wir sie in den alten
Schallplattenspielern benutzt haben. Die ursprünglichen Schellackplatten liefen
mit 78 Umdrehungen in der Minute und konnten deswegen nicht all zu lange Musik
wiedergeben. Durch feinere Nadeln und dünnere Rillen auf den Platten konnte die
Spielzeit erheblich verlängert werden. Schließlich gab es Langspielplatten, die
sich mit 16 Umdrehungen in der Minute drehten und dadurch bis zu einer halbe
Stunde Musik speichern konnten.
Tefifon
Eine interessante Entwicklung
war das Tefifon (etwa 1950). Wenn es auch wie ein Tonbandgerät aussieht,
so waren doch auf dem Kunststoffband ähnlich wie auf einer Schallplatte Rillen
untergebracht, die bis zu 4 Stunden Musik-Wiedergabe ermöglichten.
Neu war auch die Führung des
Bandes innerhalb der Kassette, die es ermöglichte, dass das Band innerhalb der
Kassette sowohl aufgewickelt als auch abgewickelt werden konnte.
Sprachaufnahmen
Um 1950 entstandenen die ersten
Tonbandgeräte, wobei der Tonträger zunächst aus einem sehr dünnen, nicht
sehr reißfesten Eisendraht bestand. Der Eisendraht wurde durch einen
Elektromagneten im Rhythmus der Musik oder der Sprache magnetisiert.
Ein Kombigerät von 1950: Plattenspieler und
Tonband(draht)gerät
Minifon- das
Tonbandgerät der
SPIONE
Zubehör: z.B.
Armbanduhrmikrofon mit Kabel bis zur Jackentasche!
Auf dem Draht entstanden
magnetisierte Bereiche ("Sprossen"), die die Information speicherten.
So erscheint die Aufnahme in Form von dicken oder dünnen Sprossen. Tiefe
Töne sind durch wenige dicke Striche, hohe dagegen ganz viele dünne dargestellt.
Beim Abspielen des Drahtes erzeugten diese magnetischen Bereiche in einer
Induktionsspule elektrische Spannungen, die verstärkt in einem Lautsprecher
wieder hörbar gemacht werden konnten. Das Tonbandgerät war erfunden!
Bei den Tonbändern wurde ab 1930
viel experimentiert: als Material benutzte man auf Kunststoff aufgetragene
Eisenoxidteilchen, später andere kleinere magnetisierbare Teilchen
(Chromdioxid), so dass man immer schmalere Sprossen herstellen konnte, bzw. das
Band langsamer laufen konnte und trotzdem immer höhere Töne aufgezeichnet werden
konnten.
Bei den Tonbändern gab es
unterschiedliche Breiten (z.B. 6,5 mm, nach dem Krieg dann 1/4" (6.350mm), so
dass mehrere Spuren untereinander passten. Üblich waren im Hausgebrauch vier
Spuren untereinander (Viertelspurgerät), dadurch wurde es möglich, bis zur Mitte
zwei Spuren für die Wiedergabe von Stereomusik und nach dem Drehen des gesamten
Bandes noch einmal zwei Spuren für die Stereowiedergabe zu nutzen. Ein ähnliches
Verfahren nutzten die später in Gebrauch gekommenen Kassetten-Tonbandgeräte. Bei
Profigeräten wurden bis zu 32 Tonspuren untereinander aufgezeichnet.
Diktiergeräte
Einen anderen Weg gingen die
Hersteller von magnetischen Diktiergeräten (zum Beispiel die Firma Assmann). Sie
benutzten magnetisierbare „Schallplatten", die immer wieder neue bespielt
werden konnten. Sie wurden häufig in den Büros, bei Behörden und Gerichten
eingesetzt.
Ein ganz besonderes
Diktiergerät ist das ROLS03 (aus Stellingen/Hamburg), das mit einem etwa 9 cm
breiten, einseitig beschichteten Papierband arbeitet. Es kann aufnehmen und
wiedergeben, das Löschen geht mit einem beliebigen Magneten.
Beispiele für
unterschiedliche Kassettengeräte:
Als
Kassetten für die Diktiergeräte wurden
die unterschiedlichsten Formate hergestellt- bis man sich schließlich auf die
MINIKASSETTE einigte!
Fotografieren
Bilder, wie sie heute
jede Digitalkamera in Sekundenschnelle aufnimmt, speichert und wiedergibt, waren
nicht so einfach und schnell herzustellen. Zwar gab es immer schon Zeichner, die
sehr flink Situationen zu Papier bringen konnten. Sie werden ja heute noch
gelegentlich bei Gerichtsverfahren eingesetzt, wenn nicht fotografiert werden
darf.
Die Menschen waren jedoch daran
interessiert, möglichst naturgetreu und detailliert Bilder herzustellen. Dazu
diente zunächst die Lochkamera, die Leonardo da Vinci im Jahre 1558
entwickelte.
Sofortbildkameras
Polaroid
u. a.
Das Bild wurde in der Kamera
mit „zerquetschten“ Chemikalien entwickelt und konnte nach wenigen Minuten
betrachtet werden!
Fotos herstellen
Zunächst einmal musste der Film
entwickelt werden. Dazu benutzte man zum Beispiel eine Entwicklerdose, in die
der Film in der Dunkelkammer oder notfalls unter der Bettdecke eingeschoben
wurde. Nach etwa 10 Minuten musste die Entwicklerlösung herausgegossen werden.
Der noch lichtempfindliche Film wurde in der Dose mit Wasser gespült und danach
mit Fixiersalzlösung in etwa 10 Minuten lichtunempfindlich. Nach erneutem
Wässern wurde der Film zum Trocknen aufgehängt. Auf dem Film waren Schwarz und
Weiß vertauscht (Negativ).
Bei großen Negativen konnten
Kontaktabzüge in der gleichen Größe hergestellt, sonst wurden die Negative in
einem Vergrößerungsgerät in einer Dunkelkammer vergrößert. Man arbeitete bei
rotem oder gelbgrünem Licht, weil das Fotopapier dafür unempfindlich war.
Die Prozedur war die gleiche wie
beim Fotografieren: passend belichten (ca. 1 min), entwickeln (ca. 2 min),
fixieren (ca. 5 min), trocknen (ca. ½ Stunde) - dazwischen immer wieder die
alten Lösungen abspülen. Erst danach war das Bild fertig!
Filmen
Blitzgeräte
In der Birne verbrannte - elektrisch gezündet - Magnesium
mit greller Flamme. Die Birne war z.T.blau eingefärbt, um die Lichtfarbe an das
Tageslicht anzupassen.
Preis für einen Blitz: ca. 50 Pfg
Belichtungsmesser
Um die richtige „Lichtmenge“ auf
den Film zu kriegen, verstellt man die Blende oder die Belichtungszeit. Wählt
man eine kleinere Belichtungszeit (bei schnell bewegten Gegenständen), braucht
man mehr Licht durch eine größere Blendenöffnung (= kleinere Blendenzahl!). So
bringt 1/30 Sekunde mit Blende 5,6 genauso viel Licht auf
den Film wie 1/125 Sekunde mit Blende 2,8!
Zunächst wurden die Blenden
gefühlsmäßig nach den Witterungsbedingungen eingestellt, später dann mit
Fotozellen elektrisch gemessen.
Tiefenschärfe
Neben Belichtungszeit und Blende ist die Tiefenschärfe für
ein gutes Foto wichtig. Sie gibt an, in welchem Entfernungsbereich das Bild
scharf wird. Je kleiner die Blendenöffnung (größer die Blendenzahl), desto
unwichtiger ist die genaue Entfernungseinstellung. Einfache Kameras verzichteten
deshalb auf eine Entfernungseinstellung („Fixfocusobjektiv“), sie sind aber
wegen der kleinen Blendenöffnung bei schlechten Lichtverhältnissen nicht zu
gebrauchen!
Bei Blende 22 ist das Bild von 1 Meter bis unendlich,
bei Blende 11 von 1,2 m bis ca. 4 m , bei Blende 4 dagegen nur von 1,5 m bis
etwa 2,3 m scharf. Bei schlechten Lichtverhältnissen muss die Entfernung also
ziemlich genau eingestellt sein. Der Vordergrund und der Hintergrund sind dann
unscharf - was aber auch manchmal so gewollt ist!
Videokameras
Eine der ersten Videokameras für den Privatmann Gewicht der
Kamera mit dem separaten Recorder: Ca. 10 kg
Um 1975, Preis etwa 2000 DM
Die Hersteller konnten sich zunächst nicht auf
ein einheitliches Verfahren einigen: Es entstanden VHS-, Betamax- und
Video2000-Kassetten. Durchgesetzt hat sich schließlich Anfang 1980 das
VHS-System.
Fotokopierer (Nasskopierer)
Mit besonderem Fotopapier (Reflexpapier) wurde ein Foto
erstellt, anschließend in Flüssigkeiten entwickelt und getrocknet.
Preis: ca. 1 DM pro Kopie! Dauer ca. 10 min!
Radios
Jeder kennt die Erscheinung,
dass Blitze und andere Funken im Radio hörbar werden, besonders bei AM
(Mittel-, Lang- oder Kurzwelle). Bei UKW (FM) werden diese Störungen meist
herausgefiltert. Durch künstlich hergestellte „Blitze“ sind das Funken
und der Rundfunk entstanden! Blitze erzeugen elektromagnetische
Wellen, die man mit Radios hörbar machen kann.
Detektor-Radio ca. 1930